Was ist aussiedler und spätaussiedler?

Aussiedler und Spätaussiedler sind Begriffe, die in Deutschland verwendet werden, um Menschen zu bezeichnen, die aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches bzw. der Sowjetunion stammen und in die Bundesrepublik Deutschland ausgewandert sind.

Aussiedler sind deutsche Staatsangehörige, die nach dem Zweiten Weltkrieg oder dem Fall des Eisernen Vorhangs, aus politischen, ethnischen oder religiösen Gründen in die Bundesrepublik Deutschland ausgesiedelt sind. Diese Gruppe umfasst meistens Menschen, die aus den ehemaligen deutschen Gebieten in Ost- und Mitteleuropa stammen, die nach dem Krieg an die Nachbarländer abgetreten wurden oder in der Folgezeit unter sowjetischer Kontrolle standen.

Spätaussiedler hingegen sind Personen mit deutscher Abstammung, die aus den ehemaligen Sowjetrepubliken oder anderen osteuropäischen Ländern emigriert sind. Unter dem Spätaussiedlergesetz von 1993 haben sie das Recht, als Vertriebene oder politisch Verfolgte nach Deutschland zu kommen. Dies betrifft oft Minderheiten wie Russlanddeutsche, deutschsprachige Menschen aus Kasachstan, Kirgisistan, Armenien und anderen Ländern.

Die Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern ist ein wichtiges Thema in Deutschland. Es gibt spezielle Unterstützungsprogramme und -maßnahmen, um ihnen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft, Sprache und Arbeitswelt zu helfen. Trotzdem stehen viele Herausforderungen wie der kulturelle Unterschied, Sprachbarrieren und die Anerkennung von Qualifikationen im Berufsleben im Vordergrund.

Es wird geschätzt, dass seit 1945 etwa 4,5 Millionen Aussiedler und Spätaussiedler nach Deutschland gekommen sind. Sie haben einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte und Kultur des Landes geleistet und spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Gesellschaft.